****** Seit 1966 war Neil Diamond Stammgast in den amerikanischen und mit den beginnenden 70er Jahre auch in den europäischen Charts. Der Mann hatte einen so unglaublichen kreativen Ausstoß, daß er seine Lieder gar nicht alle selber aufnehmen konnte. Viele seiner Lieder wurden von anderen Künstlern und Gruppen erfolgreich übernommen, die Erfolge von I Am A Believer mit den Monkees oder The Boat That I Row von Lulu sind dafür stellvertretend. Neil Diamond wollte aber mehr sein als der bloße Hitlieferant. Ihm strebte es nach musikalischen Höheren. So machte er einmal die Aussage: Ich träume nicht davon, George Gershwin zu sein. Ich träume davon, Beethoven, Tschaikowski und Robert Frost zu sein. So viel glaube ich nämlich musikalisch leisten zu können. Ist diese Aussage musikalischer Größenwahn oder nur reine Selbstüberschätzung?<br>Nun, innerhalb der Popmusik hat er durchaus Großes geleistet, vor allem in den Jahren 1972 bis 1976. Eine seiner musikalischen Großtaten ist das 1972 erschienene Album Moods. Das Album ist eine Meisterleistung von der ersten bis zur letzten Sekunde. Neil Diamond zeigt sich auf diesem Werk musikalisch vielfältig, wie kaum ein Sänger vor oder nach ihm. Alleine die drei Singleauskopplung Song Sung Blue, Play Me und Walk On Water machen Neil Diamonds musikalische Vielfalt besonders deutlich. Song Sung Blue bei der Melodie hat er sich bei Mozart bedient- bietet besten amerikanischen Schlager. Ein Titel, der wie geschaffen ist für das Repertoire eines jeden amerikanischen Sängers dieses Genres. Nicht umsonst dürfte sein US-Nummer 1 Hit Song Sung Blue das Neil Diamond-Lied sein, von dem es die meisten Coverversion gibt.<br>Play Me ist eine wunderschöne Ballade, die selbst im Gesamtwerk eines Bob Dylan oder Gordon Lightfoot, sofern sie dieses Lied geschrieben hätte, ein Glanzlicht darstellen würden.<br>Mit dem flotten Walk On Water überrascht Neil Diamond mit einer Mischung aus Gospel und Soul, ein Titel, der auch gut in das Repertoire eines Elvis Presley gepaßt hätte.<br>Diese drei Titel wären für andere Künstler schon der Höhepunkt ihres Schaffens. Der ambitionierte Neil Diamond gab sich damit aber nicht zufrieden und packte mit Porcupine Pie, High Rolling Man, Captain Sunshine, Gitchy Gommy, Morningside und als Sahnehäubchen Canta Libre sechs weitere Highlights drauf.<br>Kurzum, Moods ist ein Traum von einem Album, das in keiner guten Sammlung fehlen sollte. Last edited: 29.06.2008 13:34 |