****** Oh Mann, oh mann...laut, leise, schrill, melodisch und verdammt emotional spielen Mogwai ihre Musik. Ihre aktuelle (2006) Platte "Mr. Beast" macht der Band wieder alle Ehre. Leidenschaftlich und ruhig, verbittert, und dann süß wie Honig klingt das Album. Es beginnt mit einem klavierlastigen Song: "Auto Rock". Stück für Stück tastet sich der Titel vor, anfangs vorsichtig, dann immer lauter werdend, eindringlich ins Ohr arbeitend, irgendwann eine Spannung haltend, bis die Drums das Piano ablösen. Die Dramatik von "Glasgow Mega-Snake" lässt den ersten Song vergessen. Eine unglaubliche Schwere liegt auf dem Track, rockt, was das Zeug hält und vergisst kein Stückchen Tragik in sich einzusaugen und zu versprühen.<br>Nun kann der Hörer sich zurück ehnen und das Vernommene mit "Acid Food" verdauen. Da singt doch nicht etwa jemand? Mogwai - eher untypisch für besungene Musik - nutzen die Stimme. Ruhig und rau, aber auch freundlich erklingt Stuarts Gesang. Elektronische Elemente untermalen das Ganze: E-Beats und Samples machen das Stück zu einem untypischen Titel für die Glasgower. Ruhig bleibt es: Schwermütig macht sich "Travel is Dangerous", mit Singsang erfüllt, auf seinen Weg. Wer beim Hören noch nicht in Träumereien versunken ist, kann dies mit "Team Handed" tun. Zum Weinen schöne Klaviermelodien erklingen: bittersüß, voller Herzschmerz, in Gedanken das Grau des trauernden Novembers - kurz vor der ersten Schneeflocke. Schon laden tanzende Wesen zu "Friend Of The Night" ein. Nymphen schwingen geheimnisvoll auf schwarzem Wasser bis ein ganzes Nachtfest voller Wonne und Farben erscheint. Von Freundlichkeit und vorsichtigem Optimismus geprägt sucht sich dieses Lied unmerklich einen Weg in den Kopf des Zuhörenden. Auch der nachfolgender Song "Emergency Trap" wird ebenso von zarter Wärme durchzogen. Ruhig, aber von standfestem Wohlwollen zeugt "Folk Death 95" bis eine wahre Freude aus dem Song aufzuleben beginnt. Die Musik fängt an zu rocken, lieb und laut. Der Übermut wird mit "I Chose Horses" schüchtern zurück gezogen. Mit sanften Elektronikklängen, feinen Klaviertönen und leisesten Streichern zaubert das Stück eine vertraute liebevolle Ruhe. Der Sänger der japanischen Hardcore-Band Envy bespricht, fast flüsternd, den Titel. "Were No Here" haben Mogwai zum letzten Track erwählt. Er holt noch mal alles hervor, was das Album an depressiven Emotionen bisher wiedergegeben hat. Die Musik birgt eine schwere Last, ist dennoch imposant. Drummer Martin prügelt auf sein Instrument ein. Was für ein Abschluss! Was für ein Album! Last edited: 04.05.2007 00:28 |